Im Inneren des Vatikan

Vatikanische Gärten mit dem Kloster Mater Ecclesiae (links oben), in dem Joseph Ratzinger heute lebt, und dem Vatikanischen Palast (rechts), in dem die Museen untergebracht sind. Das Bild ist von der Kuppel des Petersdoms aus fotografiert.

Vatikanische Gärten mit dem Kloster Mater Ecclesiae (links oben), in dem Joseph Ratzinger heute lebt, und dem Vatikanischen Palast mit den Museen (rechts).

“Vielleicht trefft ihr in Rom ja Tebartz-van Elst!”, gibt uns die Verwandtschaft lachend mit auf den Weg. “Jaja, ganz bestimmt”, antworten wir, bevor wir uns auf die Reise machen. Mit der ganzen Familie wollen wir vier Tage in der Ewigen Stadt verbringen, den Vatikan, das Kollosseum, die Engelsburg, den Petersdom, die Piazza Navona, den Trevi-Brunnen, das Pantheon, die Sixtinische Kapelle mal mit eigenen Augen sehen. Und dann das: Wer sitzt am allerersten Abend ein paar Tische weiter in der Pizzeria, in der wir uns nach der Ankunft in Rom stärken wollen? Der Bischof aus Limburg. Weiterlesen →

Droste-eBook – zweite Auflage!

Screenshot aus dem eBook: Das (interaktive) Wohnzimmer der Annette von Droste


Screenshot aus dem eBook: Das (interaktive) Wohnzimmer der Annette von Droste

Wow. Hätte ich mein Droste-Buch gedruckt, in einer Startauflage von, sagen wir, 1000 Stück, dann wäre es bereits so gut wie vergriffen! Fast so viele Downloads verzeichnet die Statistik seit der Veröffentlichung im Mai 2012. Nicht schlecht für ein Buch, das sich um eine Dichterin aus dem 19. Jahrhundert dreht, finde ich. Zeit für eine Neuauflage! Weiterlesen →

Es geht nicht um den Zaun, sondern darum, wer das Gartentor kontrolliert

Neulich hatte ich Abitreffen, und es war ein sehr schöner, besonderer Abend. Nicht nur, weil ich alte Bekannte nach langer Zeit wiedersah, sondern auch noch aus einem anderen Grund: Ich fand mich aus purem Zufall in Gesprächen mit Leuten wieder, mit denen ich damals, zu Schulzeiten, wenig bis gar nichts zu tun hatte. Und siehe da: Die meisten dieser unerwarteten Gespräche waren interessant und anregend.

Hätte dieses Treffen nicht im Restaurant eines Taunusstädtchens, sondern auf Facebook stattgefunden, so wären diese Unterhaltungen nicht zustande gekommen. Denn die Menschen, mit denen ich lange nichts zu tun hatte, hätten eben auch nicht zufällig neben mir gestanden. Der Hausherr (nennen wir ihn Mark Z.) hätte sie von vorneherein an einen anderen Tisch, in einem anderen Raum oder gleich in einem anderen Gebäude platziert. Was für ein Verlust, oder?

2013: Das Web zurückerobern – die Debatte, die Johnny Haeusler aufgeworfen hat, geht in diese Richtung. Tenor: Lasst uns nicht nur noch hinter den Zäunen der Facebook-Gärten miteinander reden, sondern vermehrt wieder dort, wo alles mal begonnen hat: In Blogs. Weiterlesen →

Diagramme im Handumdrehen

Datawrapper ist ein Open-Source-Projekt der Akademie für berufliche Bildung der Zeitungsverlage, kurz ABZV. Ich hatte auf der re:publica 2011 erstmals von dem Werkzeug gehört, Anfang 2012 ging die Beta online, im November 2012 erschien die Version 1.0. Mit Datawrapper haben wir Online-Redaktionen nun wirklich keine Ausrede mehr, warum wir aus all den Zahlen und Statistiken, die uns fast täglich auf den Tisch resp. den Bildschirm kommen, nicht mal eben schnell eine ansprechende Grafik zum Einbetten erstellen.

Datawrapper: Prüfen und Beschreiben der Daten

Datawrapper: Prüfen und Beschreiben der Daten

Die Web-Oberfläche von Datawrapper ist sehr übersichtlich und führt Nutzer Schritt für Schritt bis zur fertigen Grafik. Die Daten werden entweder als .csv-Datei hochgeladen oder direkt aus einer Tabelle in das Datenfeld kopiert. Datawrapper stellt sie im nächsten Schritt als Tabelle dar und bietet Optionen unter anderem für das Zahlenformat, aber auch (wichtig!) ein Feld für die Quelle und einen Link dorthin.

Im nächsten Schritt werden die Daten visualisiert. Dabei hat man die Wahl zwischen Balken-, Linien-, Kreis- oder Donut-Diagramm. Wenn man noch keine genaue Vorstellung hat, probiert man einfach mal alles durch – es zeigt sich schnell, welches Chart geeignet ist, um aus den Daten eine informative und verständliche Infografik zu machen. Weiterlesen →

Jüdische Frankfurter – und was aus ihnen wurde

Stolpersteine für Hermann und Paula Eschwege

Stolpersteine auf dem Weg zu meiner Arbeit: Hermann und Paula Eschwege wohnten in der Wittelsbacher Allee. Ihre Geschichte beim Klick aufs Bild.

Wohl fast jeder, der mit offenen Augen durch Deutschlands Straßen geht, ist schon einmal über einen dieser messingfarbenen Pflastersteine für Opfer des Nationalsozialismus gestolpert: “Hier wohnte” steht darauf eingraviert, gefolgt von einem Namen, dem Geburtsdatum, dem Ziel der Deportation und, soweit bekannt, dem Todesdatum. Bis zum Jahresende werden 38.000 davon verlegt sein, die meisten in Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern Europas – eine mit Preisen bedachte Initiative des Künstlers Gunter Demnig.

Aus Frankfurt am Main wurden etwa 12.000 Menschen deportiert, die meisten in den Jahren 1941 bis 1945. An 700 von ihnen erinnert jeweils ein Stolperstein, eingelassen in das Pflaster vor dem letzten Wohnhaus. Doch können diese Zahlen wirklich einen Eindruck davon vermitteln, wie viele Frauen, Männer und Kinder in dieser Zeit gewaltsam aus ihrem Leben und aus der Mitte einer Stadtgesellschaft gerissen wurden? Die Opfer der Nazis lebten nicht irgendwo abgeschirmt, sondern waren Nachbarinnen und Nachbarn, im Westend, in Bockenheim, im Gallus, in Sachsenhausen, im Nordend, in Eschersheim, im Ostend, in Höchst. Wohin wurden sie verschleppt, nachdem die Nazi-Schergen sie im Morgengrauen aus ihren Wohnungen geholt und zu Sammelstellen wie der Großmarkthalle getrieben hatten? Wie viele Menschen deportierte die Gestapo nach Theresienstadt, nach Lodz, Kaunas, nach Auschwitz, Majdanek und in andere Ghettos und Konzentrationslager? Wem gelang die Flucht? Wie viele nahmen sich das Leben? Weiterlesen →

Buchmesse-Mitbringsel

Harry Rowohlt

“Hätte ich gewusst, dass dies ein ernsthaftes Gespräch werden soll …”: Harry Rowohlt

Insgeheim hatte ich gehofft, auf der Frankfurter Buchmesse einem Zusammentreffen der beiden Streithansel Elke Heidenreich und Denis Scheck (aka “alte Schachtel” und “hysterisches Rolltreppendickerchen”) beiwohnen zu können, doch dazu kam es nicht. Elke Heidenreich sprach wie üblich über ihre Lesegewohnheiten und ihre Laster (“Verbotene Liebe”). Der allgegenwärtige Denis Scheck teilte sich anderntags die Bühne (unter anderem) mit Harry Rowohlt. Der verbringt mitnichten seine Zeit hauptsächlich am Tresen des Restaurants Sarikakis, sondern vor allem mit dem Übersetzen von Büchern, zuletzt des US-Autors Kurt Vonnegut. Das Gespräch hat mich köstlich amüsiert, hier mein Zusammenschnitt: Weiterlesen →