Wie Burg Hülshoff wachgeküsst werden soll

Es könnte sich einiges ändern auf Burg Hülshoff, dem Wasserschloss westlich von Münster und Geburtsort von Annette von Droste-Hülshoff. Die Stiftung, der das Anwesen gehört, will es zum Droste-Kulturzentrum ausbauen.

Burg Hülshoff: Vorburg (links) und Haupthaus (rechts). Bild: Monika Gemmer

Burg Hülshoff: Vorburg (l.) und Haupthaus (r.). Bild: Monika Gemmer

Im vergangenen Dezember verstarb die letzte Eigentümerin, Jutta Freifrau von Droste zu Hülshoff, Enkelin eines Neffen der Dichterin. Schon 2012 hatte sie das Anwesen mit allen drum und dran in eine Stiftung eingebracht – auf dass Burg und Andenken bewahrt und gefördert werden und der Dichterinnenort auch künftig der Öffentlichkeit zugänglich bleibt. Diesem Schritt ist zu verdanken, dass das Gräften umgebenen Wasserschloss nicht als Golfhotel oder in einer ähnlich abwegigen Nutzung endet.

Stattdessen soll ein Droste-Kulturzentrum entstehen – angeschoben und realisiert von eben jener Stiftung, an der sich neben dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe auch der Bund, das Land NRW, einige umliegende Landkreise, die Gemeinde Havixbeck, die Stadt Münster, Unternehmen und Einzelpersonen beteiligen. Mit Verantwortlichen der Stiftung habe ich mich vor kurzem auf Burg Hülshoff getroffen. Die Kulturdezernentin und der Direktor des LWL sowie der Leiter der Droste-Forschungsstelle nahmen sich mehrere Stunden Zeit, um mir vor Ort die Pläne für das Kulturzentrum zu zeigen. Dabei konnte ich auch einen Blick in Räumlichkeiten werfen, die (bislang) nicht zum öffentlich zugänglichen Teil gehören.

Was die Stiftung im Detail in Hülshoff vorhat, habe ich für das Feuilleton der FR aufgeschrieben. Alles steht und fällt, natürlich, mit der Finanzierung. Das Herzstück ist der Umbau der Vorburg, ein großes, L-förmiges, mit zwei Türmen flankiertes Gebäude vor dem Haupthaus. Sie diente bereits seit Annettes Zeiten der Landwirtschaft. Fünf Millionen Euro würde der Umbau der Vorburg zu einem Ort für Lesungen, Konzerte und Seminare kosten. Auch das Familienmuseum im Haupthaus soll behutsam verändert und erweitert werden.

Im Laufe des Sommers wird Klarheit darüber herrschen, ob Fördergelder des Bundes für das Projekt fließen (für die Übernahme der späteren Beriebskosten haben die LWL-Gremien inzwischen Beschlüsse gefasst). Werden die Investitionsmittel bewilligt, dann könnte das Kulturzentrum bis 2020 fertig werden. Ich werde in dieser Zeit immer mal wieder ins Münsterland reisen und mir von der Stiftung zeigen lassen, wie die Arbeiten vorangehen. Aufregend!