Hamburger leben länger!

Vorbildlich: Das Max-Planck-Institut für Demografieforschung hat nicht nur herausgefunden, dass die Lebenserwartungen in Deutschland sehr unterschiedlich verteilt ist, sondern stellt auch gleich Rohdaten der Studie inklusive Geodaten zum Download zur Verfügung. So konnte ich recht schnell diese Karte erstellen:

Sie zeigt, wie stark der Anteil von Uralten (das sind jene, die gegen Ende des 19.Jahrhunderts in der jeweiligen Region geboren wurden, im Untersuchungszeitraum von 1989 bis 2002 also 105 Lebensjahre oder mehr auf dem Buckel hatten) nach oben oder unten vom Bundesdurchschnitt abweicht. Und siehe da: An der Küste lebt sich’s länger! Ganz besonders lange leben die Hamburger, die Stadt ist Spitzenreiter mit einem Hochbetagten-Anteil, der um 71 Prozent über dem Durchschnitt liegt. Weiterlesen →

Unterm Pflaster der Strand …

Baustelle des Historischen Museums

Baustelle des Historischen Museums

Ein paar Mal schon bin ich mit der Kamera um die derzeit drittgrößte Baustelle in Frankfurt herumgeschlichen – auf der Suche nach dem Motiv, von dem alle reden: Die mehr als 800 Jahre alte Hafenmauer, die bei den Erdarbeiten am Frankfurter Römerberg zum Vorschein gekommen ist. Die Bauarbeiter, die ich frage, schicken mich rund ums Gelände, einer zeigt mir schließlich ein Schlupfloch im Bauzaun … Weiterlesen →

Seuchengefahr

Unter allen schlechten Nachrichten aus Haiti ist immer wieder auch eine, die bei erfahrenen Katastrophenhelfern Kopfschütteln auslöst: Von Toten, die nicht schnellstens unter die Erde kommen, gehe Seuchengefahr aus. Richard Munz bringen Fehlinformationen wie diese nach eigenem Bekunden “fast zur Verzweiflung”. Munz ist Notfallchirurg und war in vielen Katastrophengebieten im Einsatz. Statt ob der Lernresistenz der Medien zu verzweifeln, meldete er sich bei der FR: “Entgegen den jetzigen stereotypen Meldungen gibt es kein Leichengift und Leichen nach Naturkatastrophen stellen also auch keinerlei Seuchengefahr dar”. Die gehe vielmehr von den Lebenden aus – von ihren Ausscheidungen, die, wenn Toiletten fehlen, das Trinkwasser verseuchen können.

Die Hektik, mit der Tote nach Katastrophen in Massengräbern beerdigt werden, habe vor allem eins zur Folge: Sie bringe Leid über Familien, die nicht wissen, wo sie ihre Angehörigen betrauern können. Seuchengefahr werde durch solchen Aktionismus nicht gebannt. “Ich werde auf jeden Fall versuchen, diese Botschaft in Haiti in jedes Mikrofon zu schreien, das mir entgegengehalten wird.”

Mit der Mär vom Leichengift räumt auch das Bestatterblog auf.

Kopfzerbrechen in Weimar

Vor längerer Zeit berichtete ich an dieser Stelle über den Schädel Friedrich Schillers – ein begehrtes Relikt, so begehrt, dass sich seit nunmehr gut 180 Jahren immer wieder Menschen bereit finden, zwischen vermoderten Knochen zu wühlen, um den großen deutschen Dichter zu identifizieren. Zwei Schädel konkurrieren seither um das Privileg, einstmals Schillers Hirn beherbergt zu haben.

Inzwischen ist das Rätsel gelöst. Aber: An seine Stelle trat ein neues Geheimnis. Es steht zu vermuten, dass wir es mit einem postmortalen Verbrechen zu tun haben. Und ich habe einen fürchterlichen Verdacht, der, wenn er zutrifft, die Welt der Weimarer Klassik nachhaltig verstören wird …

Doch von Anfang an: Schiller, der im Jahr 1805 mit 45 Jahren in Weimar starb, war bei Nacht in einer Gemeinschaftsgruft bestattet worden. Bei mehreren Suchaktionen im 19. und 20. Jahrhundert fanden sich unter den rund 60 in Frage kommenden Toten, die das Kassengewölbe mit Schiller teilten, neben einem einigermaßen passenden Körperskelett zwei Totenköpfe, von denen ihre Finder steif und fest behaupteten, “ihrer” sei der Schillersche. Sicherheitshalber wurden beide Schädel – nach einigen Umwegen – in der Fürstengruft auf dem Historischen Friedhof zu Weimar neben den sterblichen Überresten Goethes aufbewahrt.

Zum 250. Geburtstag Friedrich Schillers im Jahr 2009 sollte das Rätsel nun endlich gelöst werden – schließlich hat man heute andere Möglichkeiten als weiland die Schädelforscher des 19. Jahrhunderts. Die Klassik Stiftung Weimar und der MDR (der das populäre Projekt filmisch dokumentierte) ließen also beide Schädel und das Skelett von Anthropologen und Molekularbiologen untersuchen. Das Ergebnis überraschte.
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Mondfinsternis

Mondfinsternis Mondfinsternis Mondfinsternis

Die Wolkendecke war rechtzeitig aufgerissen, der Mond trat pünktlich in den Kernschatten der Erde ein – alles schien nach Plan zu laufen. Doch dann bemerkten wir, dass es auf dem Mond zu Ausschweifungen kam: Weiterlesen →