Vorbildlich: Das Max-Planck-Institut für Demografieforschung hat nicht nur herausgefunden, dass die Lebenserwartungen in Deutschland sehr unterschiedlich verteilt ist, sondern stellt auch gleich Rohdaten der Studie inklusive Geodaten zum Download zur Verfügung. So konnte ich recht schnell diese Karte erstellen:
Sie zeigt, wie stark der Anteil von Uralten (das sind jene, die gegen Ende des 19.Jahrhunderts in der jeweiligen Region geboren wurden, im Untersuchungszeitraum von 1989 bis 2002 also 105 Lebensjahre oder mehr auf dem Buckel hatten) nach oben oder unten vom Bundesdurchschnitt abweicht. Und siehe da: An der Küste lebt sich’s länger! Ganz besonders lange leben die Hamburger, die Stadt ist Spitzenreiter mit einem Hochbetagten-Anteil, der um 71 Prozent über dem Durchschnitt liegt. In Berlin sind es plus 59 Prozent, und auch die Regierungsbezirke Hannover und Schleswig-Holstein liegen um mehr als 50 Prozent über dem Durchschnitt. Ganz anders sieht es im Südosten der Republik aus: In Niederbayern lag der Anteil der über 105-Jährigen um 63 Prozent unter dem Durchschnitt.
Aber die Karte könnte in einigen Jahrzehnten ganz anders aussehen. Fraglich, ob ich noch erlebe, dass meine Generation zu Hochbetagten geworden ist, aber falls ja, bin ich sehr gespannt auf das Ergebnis. Wenn der Geburtsort eine maßgebliche Rolle spielt, müsste die Karte dann anders aussehen, denn seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich das Verhältnis umgekehrt: Die Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt ist seither im Süden höher als im Norden.
Mehr über die Studie und mögliche Ursachen für die regionalen Unterschiede habe ich für die Frankfurter Rundschau hier aufgeschrieben.