Mainradweg: Gemischte Bilanz

“Und, wohin geht es heute?”, fragt mich ein anderer Radreisender am Morgen vor dem Gasthof in Lohr am Main, wo ich soeben die Taschen ans Rad schnalle. Es ist kalt geworden über Nacht. Ich zieh den Reißverschluss der dünnen Jacke ganz hoch, überlege nur kurz und antworte dann entschieden: “Nach Frankfurt.” “An einem Stück?”, fragt er ein wenig ungläubig, und ich sag: “Ja!”

Und zwar mit der Regionalbahn, die Frankfurt via Hanau in einer guten Stunde erreicht. Dort bin ich vor drei Tagen losgefahren, den Untermain entlang, über Aschaffenburg und Klingenberg nach Miltenberg, dann ein Stück am Mittelmain über Wertheim und Marktheidenfeld bis nach Lohr. Rund 180 Kilometer in eher ungemütlichem, teilweise regnerischen Wetter, zuletzt begleitet von Gegenwind, liegen hinter mir. Viele schöne Momente – und einige, auf die ich gerne verzichtet hätte. Die ganze Tour auf einen Blick nach dem Klick. Weiterlesen →

Lohr am Main

… ist ebenfalls einen Ausflug wert: Kuscheliges Fachwerkstädtchen mit krummen Gassen und Häusern, einem Schloss und darin ein liebevoll gestaltetes Spessartmuseum, das die Geschichte einer unwirtlichen, armen Waldregion voller Räuber erzählt (das echte Wirtshaus und Lilo Pulver kommen selbstverständlich auch drin vor). Und man erfährt von der unglaublichen Geschichte, wie aus einer Stammtischidee – Schneewittchen als gebürtige Lohrerin, die im Lohrer Schloss geboren wurde – ein tourismusfördernder Coup wurde.
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Auf dem Mainradweg: Alles fließt

Kurz hinter Aschaffenburg fang ich an zu singen und weiß: Nun bin ich wirklich unterwegs. Es ist Montag, der Himmel ist bewölkt, Regen angesagt – ich hab freie Bahn auf dem Radweg. Hat man einmal die Ausfallstraßen unterquert (es scheint wirklich keine Stadt zu geben, die nicht hässlich ausfranst an ihren Rändern), stört kaum ein Mensch mehr die Ruhe – ok, mit Ausnahme von mir. Als ich die mittelalterliche Richtstätte passiere, stelle ich meinen Singsang kurz ein – und bemerke, dass mein Vorderrad an irgendetwas schleift, ein leichter Achter, glaube ich.
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