Huch, schon 225!

Das ging ja schnell. Kaum hat man sich versehen, ein bisschen Literaturgeschichte geschrieben, ist von Rezensenten erst ignoriert, dann hofiert, von Katholiken vereinnahmt, von Feministinnen zu einer der Ihren erklärt, von etlichen Schüler:innengenerationen pflichtschuldigst abgehandelt und von der Post auf mehrere Sonderbriefmarken gedruckt worden, schon ist man 225 Jahre alt! 

Sicher ist es keineswegs, dass Annette von Droste-Hülshoff, die Dichterin, die Sie als unverbrüchlich treue Leserin dieses vernachlässigten Blogs ja sehr gut kennen, heute 225 Jahre alt wird – oder vielleicht doch erst übermorgen. Denn gesichert ist das Datum nicht. Manche Quellen datieren des Tag der Geburt auf den 12. Januar 1797. Offenbar hatte es ihrerzeit Korrekturen im Kirchenbuch gegeben.

Wie dem auch sei: Man kann Droste ja bekanntlich nicht oft genug feiern.

Aus Anlass des krummen Geburtstages, wann immer er nun exakt ist, hat Vera Lisakowski kürzlich im Kulturkenner über meinen Droste-Chatbot geschrieben. Auch Ihnen möchte ich ihn hier nochmals ans Herz legen, denn er hat, seit ich ihn vor knapp vier Jahren erstmals in die Welt entließ, eine umfassende Auffrischung erfahren. Eine Ahnung von den Windungen der Gesprächsstränge mag dieses PDF geben, mit dem ich den Bot geplant habe …

Fünf Themenfelder stehen offen, über die Annette von Droste durchaus zu plaudern bereit ist – wenn man ihr denn die richtigen Fragen stellt: Von den politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen ihrer Zeit, im Westfalen des frühen 19. Jahrhunderts, über ihren Beruf, das Schreiben, und einige ihrer bekanntesten Werke, bis hin zum Privatleben.

Wer im Gespräch mit dem rebellischen Biedermeierfräulein den richtigen Ton trifft, wird hier eine sehr unterhaltsame Begegnung erleben.

Denn falls Sie es noch nicht wussten: Droste lebt!