Die Königin liegt im Dock – seit einigen Stunden bereits, und gegen 2 Uhr früh haben auch die Passagiere der MIR den Seelenverkäufer an den Landungsbrücken verlassen dürfen – etwa ein Drittel davon sturzbetrunken, ein weiteres Drittel schimpfend und fluchend. Wir gehören zum letzten Drittel, das weder blau noch sauer war, sondern eher amüsiert über das, was uns auf der MIR widerfahren ist.
Denn alle Widrigkeiten waren wert, was wir erleben durften: Irgendwo bei Blankenese tauchte sie plötzlich an unserer Backbordseite auf, die Queen Mary 2 – ein Schiff wie ein Haus. Riesengroß schwebte sie an uns vorbei, winzig klein ein paar Menschen an der Reeling, die uns winkten, bevor wir von dem Signalhorn Ihrer Hoheit fast von Deck geblasen wurden.
Ein kleiner Moment für die Seefahrt, gewiss – aber ein großer Augenblick für die Dame neben uns, die im August mit der Queen Mary 2 auf große Fahrt geht und uns aufs Bullauge genau skizzieren konnte, wo ihre Kabine liegen wird. Und unvergesslich auch für uns.