FR-Blog: Reset

So heiß, wie es im FR-Blog ein Jahr lang immer wieder hergegangen war, so still war es zuletzt darum geworden. Irgendwann rührten zu viele Köche in diesem Blogbrei, nicht immer taten sie es mit einem fröhlichen Liedchen auf den Lippen. Auch die Idee, die FR-Volontäre gemeinsam unter dem Namen einer Kunstfigur bloggen zu lassen, war vermutlich nicht die allerbeste. Kurzum: Auch bei der Rundschau musste man erkennen, dass verordnetes Bloggen über Gott und die Welt irgendwie doof nicht das Wahre ist.

Trotzdem (oder gerade deshalb?): Das FR-Blog bekam innerhalb kürzester Zeit eine Fangemeinde, die zu einem großen Teil wenig bis nichts mit der Blogosphäre am Hut hatte. Manchmal war das ganz wohltuend. Offensichtlich fühlte sich vornehmlich eine Klientel angesprochen, die an politischen Diskussionen mehr Interesse hatte als an spezifischen Bloggerthemen, an Nabelschau oder WebZwoNull-Fachsimpelei – ebenso verhielt es sich übrigens bei den bloggenden Redakteuren. Insofern lag das FR-Blog herrlich “daneben” – vermutlich ein Grund für seinen zeitweiligen Erfolg, und den hatte es, bei durchschnittlich 18 Kommentaren pro Beitrag, zweifellos.

Es dauerte entsprechend lange, bis die Funkstille auch außerhalb dieses speziellen FR-Blog-Kosmos bemerkt wurde. Die es merkten, schauten trotzdem nicht genau hin und übersahen, dass die FR seit August 2006 Blog-G betreibt, ein erfolgreiches Themenblog zur Frankfurter Eintracht, gefüttert von vier Fans aus den Reihen der FR, die ihren Lebensunterhalt nicht mit dem Schreiben verdienen. Das FR-Blog dümpelte zu dieser Zeit leise vor sich dahin, und da ich maßgeblich zu seiner Existenz beigetragen hatte, wollte ich nun auch an seiner Beerdigung mitwirken. Ich schlug vor, das FR-Blog einzustampfen und mit einem anderen Konzept und unter veränderten Rahmenbedingungen neu zu starten. Und so kam es.

Unter www.frblog.de bloggt künftig ein FR-Mitarbeiter, der Spaß an der Sache hat und einen inhaltlichen Schwerpunkt setzt. Übrigens, kaum hatte ich den Lichtausknipser-Beitrag im alten FR-Blog verfasst, lieferten die Google Ads dazu die passende Anzeige: “Bestattungen ab 990 Euro”. Hmpf.

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