Ostsee-Radweg: Vorfreude in Travemünde

Blick zum Priwall

Blick zum Priwall

In Frankfurt am Morgen noch fast schwüle Temperaturen, im Raum Kassel heftiger Regen, in Lübeck so frisch, dass ich doch mal die Jacke aus der Fahrradtasche kramen muss: Die Anreise hatte, was das Wetter angeht, einiges zu bieten. Während ich nun in Travemünde gegenüber vom Cafe Marleen am Wasser sitze und ins Krabbenbrötchen beiße, kommt sie plötzlich doch noch heraus – eine wunderschöne Abendsonne. Sie taucht die Ostsee in ein intensives Dunkelblau und leuchtet die weißen Bordwände der Yachten und kleineren Boote an, die vor mir auf dem unruhigen Wasser tanzen. Der Wind weht ganz ordentlich, und zwar aus genau der Richtung, die ich bestellt hatte. :) Links gegenüber am Priwall ankert treu wie eh die Passat, die vier Masten glänzen in der Sonne; rechter Hand lugt am Skandinavienkai ein großer Pott hervor, bereit zur Abreise.

Ich bin’s auch. Morgen setze ich hier mit der Fähre über und starte meine Radtour an der Ostsee, von Travemünde nach Stralsund in fünf Etappen. Ich bin gespannt, was mich erwartet, und ein wenig aufgeregt: Diese Tour steht schon so lange auf meiner Wunschliste. Über weite Strecken direkt am Meer entlang, wird sie mich nach Wismar führen, über Kühlungsborn und Warnemünde nach Graal-Müritz, dann über den Darß bis an den Strelasund, wo ich – wenn ich noch Kraft hab (denn ich fühl mich eigentlich ziemlich unfit), noch einen Radtag auf Rügen verbringe.

Heute Abend aber schau ich einfach nur ohne Ziel aufs Meer, genieße ich dieses magische Licht, das Gezeter der Möwen, den Wind, der mir Geschichten zuflüstert – und ein Bier im “Fisherman’s”. Das Leben ist schön.

Am Strand von Travemünde

Am Strand von Travemünde