Unsere Kollegin Natalie Soondrum ist derzeit in Malawi unterwegs – eine Journalistenreise, organisiert vom “Parlamentarischen Forum für Sexuelle und Reproduktive Gesundheit und Rechte”. Diese Gruppe von Politikerinnen aller im Bundestag vertretenen Parteien hat sich die Verbesserung der Situation besonders von Frauen und Mädchen in der Welt auf die Fahne geschrieben. Nahezu zwangsläufig wird auf dieser Reise das Thema Aids/HIV im Mittelpunkt stehen. Natalie bloggt täglich auf www.malawi.frblog.de.
Eine Woche geht ruckzuck vorbei, und unsere Kollegin hat ein straffes Programm mit ausgesuchten Gesprächspartnern. Bleibt da überhaupt Raum für persönliche, ungefilterte Beobachtungen? Für Gespräche mit einfachen Leuten, die keine Posten oder Funktionen bekleiden? Und wenn ja – was wird das für ein Bild sein, das sie durch die europäische Brille zu sehen bekommt?
Kurz vor der Reise hatte Natalie geschrieben: “Ich bin aber nur Journalistin. Ich werde da stehen und nicht viel tun können”. Wenige Tage später hat sie in einem Jugendzentrum in Malawi ein Gespräch mit einer offenbar beeindruckenden jungen Frau geführt und denkt darüber nach, wie sie deren Pläne für eine Ausbildung unterstützen könnte.
Am Rande: Printkollegen bei der FR wundern sich, dass wir die (auf englischer Tastatur getippten) Blogbeiträge der Kollegin nicht “redigieren”. Weblogs redigieren? Hopfen! Und Malz!
Ich war ja sehr beeindruckt, dass Ihr für acht Tage ein eigenes Weblog aufsetzt! Da hat Eure Kollegin ja ein strammes Programm … aber sicher nicht nur im Blog sondern auch hinterher viel zu erzählen!
Ich schätze, so eine Reise verändert die Wahrnehmung der eigenen Alltagswelt enorm. Ähnlich ging es mir, als ich Mitte der 90er Jahre von einer Journalistenreise aus Kroatien/Bosnien zurückkam.
“Für acht Tage ein eigenes Weblog” – das ist ja schnell aufgesetzt, und wir hatten die Kollegin auch schnell mit der nötigen Technik und einem Crashkurs WordPress ausgestattet. Und so ein temporäres Blog kann ja durchaus gehaltvoller sein als manches Dauer-Blog (an dieser Stelle schau ich mal selbstkritisch in den Spiegel…).