Am Ende der Welt

Im Süden Chiles steht ein Nationalpark in Flammen. 14.000 Hektar Wald mit teilweise tausendjährigen Bäumen sind futsch, weil ein Tourist beim wilden Zelten einen Gaskocher umgekippt hat.

Die Urlauber, die Torres del Paine und andere Regionen Südchiles besuchen, sind eine wichtige Einnahmequelle in der Einsamkeit Patagoniens. Wer sich bis hierher verirrt, wird belohnt durch eine Weite, die unendlich scheint, durch Fjorde, die sich an hunderten kleiner Inseln vorbeischlängeln, durch den Blick auf grandiose Gletscher und schneebedeckte Andengipfel, uralte Wälder und kühle Seen.
Ein bisschen weiter südlich beginnt Feuerland, und dann kommt nur noch ewiges Eis.
Patagonien

Ganz so weit waren wir damals nicht gekommen. In Coyhaique, in der elften Region (Chile ist von Nord nach Süd in 13 Regionen aufgeteilt), gabelte uns – zwei Chilenen aus dem 1500 Kilometer entfernten Santiago und zwei Deutsche – ein örtlicher Taxifahrer auf und versprach, uns die Sehenswürdigkeiten der Gegend zu zeigen.

Patagonien
Er kutschierte uns über staubige Wege und abenteuerliche Brücken, vorbei an Flüssen, an deren Ufern zerfallene Kutter lagen. Zwischendurch hielt er an den Orten, von denen er glaubte, dass vier verwöhnten Touristen sie womöglich für besuchenswert halten könnten – an einem winzigen Supermarkt in der Pampa zum Beispiel. Er ahnte kaum, dass es die Fahrt durch diesen einsamen und wunderschönen Winkel der Welt selbst war (und natürlich sein unkonventioneller Fahrstil), was uns am meisten faszinierte.

Patagonien Den Höhepunkt seines Programms hob er sich für das Ende der Fahrt auf. Es war ein Bäumchen, das aus dem Dach eines Hauses wuchs.

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