Fuerteventura schmeckt!

La Pared, Fuerteventura

La Pared, Fuerteventura

Tiefenentspannt wie lange nicht mehr bin ich aus dem Urlaub zurückgekommen. Dabei hatte ich durchaus Bedenken, ob mir die Wüstenei dieser Kanareninsel gefallen würde. Sie tat es! Zum einen hat auch diese Landschaft ihren ganz eigenen Reiz. Vor allem aber: Je länger man sich in karger Umgebung aufhält, umso aufmerksamer wird man für jedes klitzekleine Grün, jede noch so winzige Blüte am ausladenden Kaktus, jedes glitzende Gecko-Baby, das Schatten suchend unter die Schuhsohle huscht. Man glaubt gar nicht, wie viele Farbnuancen die trockene Erde haben kann, und wie angenehm es ist, wenn der Wind an einem zerrt, während man eine Wanderung quer über die Insel durch die Sanddünen des Istmo de la Pared an die stürmische Nordwestküste macht und sich dabei vorstellt, wie nach den seltenen Regenfällen im Winter aus den schlummernden Samen im Sand explosionsartig Blütenpflanzen sprießen.

Fuerteventura ist ein gutes Ziel, wenn man viel am Meer sein möchte: Die goldgelben Strände vor allem im Süden, auf der Halbinsel Jandia, ziehen sich über mehr als 20 Kilometer an einem azurblauen Meer hin. Selbst im Hochsommer, wenn vor allem deutsche Familien die Küste bevölkern (Costa Calma und andere Orte am Meer bestehen hauptsächlich aus Touristenunterkünften, während die Einheimischen eher in Ortschaften im Inselinneren und an der Westküste leben – diese Trennung ist NICHT so schön), findet sich eigentlich immer noch ein schönes Plätzchen.

Es gibt aber auch viele Möglichkeiten, sich die Insel zu erwandern. Um die Ausgangspunkte zu erreichen, empfiehlt sich ein Mietwagen. Eine schöne und nicht allzu anstrengende Wanderung führt zur Ermita de la Peña, einer in die Felsen gebauten Kapelle (eine Wegbeschreibung gibt es u.a. hier). Auch einen Ausflug in die alte Inselhauptstadt Betancuria sollte man nicht auslassen.

[wunderslider_nggallery id=”34″]




Ziegen laufen frei herum, 75.000 sind es auf der ganzen Insel. Während die Milchziegen in großen Pferchen in der Sonne dösen, stakseln die Wildziegen kreuz und quer durch Berge, Täler und die erkaltete Lava des Malpais Grande auf der Suche nach Fressbarem (und, unglaublich! – sie finden etwas!). Nur einmal im Jahr werden sie zusammengetrieben, dann entscheidet ihr Geschlecht über das weitere Schicksal: Milchziege oder Zickleinbraten. Probiert habe ich den dann aber doch nicht. Dafür ausgiebig den Ziegenkäse, der hier (und nur hier) Queso majorero heißt und seeeehr seeeehr lecker ist.

Das sind auch die Papas arrugadas, Runzelkartoffeln, die mit den spanischen Mojo-Saucen in rot und grün genossen werden. Wieder daheim, habe ich die Zubereitung gleich mal ausprobiert. Weil das so lecker war, muss ich mir hier gleich mein Rezept notieren.

Rezept: Papas arrugadas mit Mojo rojo

Runzelkartoffel mit Mojo rojo

Runzelkartoffel mit Mojo rojo

Papas arrugadas (Runzelkartoffeln)

Kleine bis mittelgroße (in jeden Fall gleichmäßig große) Kartoffeln gründlich bürsten, im Topf gerade so mit Wasser bedecken, ordentlich Meersalz darüber streuen – 4 gehäufte Esslöffel sollten es schon sein. Wenn alles klappt, haben die Kartoffeln später eine leckere Meersalzkruste.
Den Topf mit einem sauberen Tuch abdecken, damit das Wasser verdampfen kann. Sind die Kartoffeln gar, Restwasser wegschütten und Kartoffeln noch eine Weile in den heißen Backofen legen – hier wird ihnen die Feuchtigkeit entzogen und sie runzeln. (Waschechte SpanierInnen erledigen das im noch heißen Topf, den sie abdecken und immer wieder schütteln, damit die Kartoffeln nicht anbrennen.)

Mojo rojo de la Mo (mäßig scharfe rote Sauce)

Eine bis anderthalb (wer’s schärfer mag: zwei) getrocknete Chilischoten hacken, Kerne entfernen. 3 Knoblauchzehen hacken. Ca. 100 gr geröstete, eingelegte Paprika (gibt’s im Glas) kleinschneiden. 2 kleine Tomaten kleinschneiden. Chili, Knoblauch, Paprika, Tomaten, 2 TL Kreuzkümmel, 1 TL Paprika-Edelsüß, 1 TL Salz mit Stabmixer pürieren, 100 ml Olivenöl dazugeben und gut durchrühren. 1-2 EL Rotweinessig hinzugeben, nochmals durchrühren. Über Nacht ziehen lassen.

2 Kommentare

  1. Ich war letztes Jahr auf Gran Canaria und auf Teneriffa. Dein Bericht erinnert mich wieder daran und vor allem daran, dass ich mal meinen Urlaub 2013 planen muss/will.

    Echt schöne Bilder. Machen Lust auf Meer! :-)

Kommentare sind geschlossen.