Tschüss, Robert Gernhardt

Ich bin Robert Gernhardt vor einigen Jahren an der Mosel begegnet. Im Haus Waldfrieden der Winzerfamilie Stein in Alf kommen regelmäßig Schriftstellerinnen, Kabarettisten, Dichter, Musikerinnen beim Wein zusammen und gestalten literarisch-musikalische Abende. Das Schöne: Publikum und Künstler gehen danach nicht auseinander, sondern können im Haus übernachten, sich morgens beim Frühstücksbuffet wieder begegnen und weiter unterhalten – mit Tischnachbarn wie Gernhardt im wahrsten Wortsinne.

Dreißigwortegedicht
Siebzehn Worte schreibe ich
auf dies leere Blatt,
acht hab’ ich bereits vertan,
jetzt schon sechzehn und
es hat alles längst mehr keinen Sinn,
ich schreibe lieber dreißig hin:
dreißig.

R. Gernhardt, 1937 bis 30.6.2006

Ein Kommentar

  1. Mein Liebling ist der hier:

    Die Basis sprach zum Überbau:
    ‘Du bist ja heut schon wieder blau!’
    Da sprach der Überbau zur Basis:
    ‘Was is?’

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