Am Stammtisch wird ein Plätzchen frei

Laurenz Meyer empfiehlt: Wir müssen so reden, dass uns die Leute an den Stammtischen verstehen. Und in diesem Sinne tat der Mann bislang, was er konnte.

Herr Meyer redete Klartext. Zum Beispiel so:
Draußen im Scheinwerferlicht reden Sie von Mittelstandsoffensive, während Sie in Wirklichkeit immer nur die Hand aufhalten und abkassieren. Das ist, leider Gottes, die ganze Wahrheit, Herr Clement.

Na na, Herr Meyer. Ganz so dumm ist der Stammtisch ja dann doch nicht. Der ahnt schon, dass das nicht die ganze, sondern nur die halbe Wahrheit ist. Zur ganzen Wahrheit gehört, dass nicht nur Teile der Bundesregierung die Hand aufhalten und abkassieren, sondern auch Teile der Opposition, namentlich Sie, Herr Meyer.

Es ist schon erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit sich führende Politiker mit Drei- und Vierfach-Gehältern ausstatten lassen, mit welcher Unschuldmiene sie auch dann weiter kassieren, wenn sie für ihren früheren Arbeitgeber keinen Handschlag mehr rühren, und mit welcher Vehemenz sie zugleich bei jeder sich anbietenden Christiansen das Klagelied der darbenden Wirtschaft intonieren, die dringend! Entlastung braucht, damit es in Deutschland endlich wieder aufwärts geht. Ein Ziel, für das das gemeine Volk den Gürtel eben enger schnallen muss!

Ich glaube, das versteht auch der Stammtisch nicht mehr, Herr Meyer. Leider Gottes.

4 Kommentare

  1. und er bleibt, trotzdem! mut zum risiko oder weihnachtmilde grundstimmung?
    ach was, fragt sich ohnehin, wie lange noch…

  2. nee, leider nicht, hab nur darüber gelesen.
    er war vermutlich übermüdet, weil frau übermutter merkel ihn den ganzen tag lang wie einen 4jährigen zusammengefaltet hat.
    und dann mußte er noch 500 mal schreiben: ich darf mich nicht vom volk erwischen lassen! oder so ähnlich.

Kommentare sind geschlossen.