Gerade, als ich beim 25-jährigen Abitreffen in eine pathetische Trauerrede für eine gewisse von der Insolvenz bedrohte Traditionszeitung verfalle, sagt mein Gegenüber: “Ach weißt du – nichts hält ewig, auch wenn es noch so lange Bestand hatte. Mir kannst du’s glauben.”
Ich fixiere ihn über den Rand meines Glases hinweg und frage: “Sag mal, was machst du noch gleich beruflich?”
“Ich bin Archäologe.”
Viele Stunden später, als meine alte Freundin K. und ich aus dem Restaurant in die Nacht laufen, ist es heimlich, still und leise Winter geworden. Einen Augenblick lang bleiben wir perplex stehen und schauen fasziniert auf die Schneelandschaft. Dann tapsen wir los und machen fröhlich wie kleine Kinder die ersten Spuren in das unberührte Weiß.