Neuseeland hat es getan, nun diskutiert auch Spanien auf Initiative der Regierung, ob es sich dem Projekt Großer Menschenaffe anschließt. In Medien wird das Ganze verkürzt abgehandelt unter der Schlagzeile: Menschenrechte für Menschenaffen?
Gorillas, Schimpansen, Orang-Utans und Bonobos, so die Idee der Initiative Great Ape Project des umstrittenen Philosophen Peter Singer , seien Menschen so ähnlich, dass ihnen die gleichen Grundrechte (Leben, Freiheit, körperliche Unversehrtheit) zugestanden werden sollten. Sie würden Gefühle zeigen, Werkzeuge benutzen, sie lebten in Beziehungen, hätten eine Wahrnehmung für die Vergangenheit und würden Pläne für die Zukunft machen. Wichtigstes Argument: Sie sind genetisch mit uns verwandt.
Manche Tiere sind eben gleicher – das wusste schon George Orwell. Und das ist es auch, was mich an der Initiative irritiert: Dass die genannten Kriterien eine Grundlage bilden sollen, um der einen Art mehr Rechte zuzubilligen als einer anderen. Dass sich das Ausmaß des Respekts vor einem Lebewesen an dessen Genen orientieren soll – und am Grad der Ähnlichkeit mit uns Menschen. Und dass wir Menschen wiederum uns das Recht nehmen, aus der unglaublichen Vielfalt der Schöpfung einige wenige Arten auszuwählen, denen wir ein Stückchen unserer Krone abgeben, während wir alle anderen weiterhin einsperren, ausbeuten, verletzen, quälen und töten, weil es uns von Nutzen ist. Oder weil uns einfach danach ist.
Vielleicht bemisst sich Menschsein auch an der bewussten Achtung vor dem Leben. Dann ist es aber im Grunde doch egal, ob dieses Leben einem Menschenaffen gehört oder der Fliege an der Wand.
Liebe Mo,
da bin ich absolut Deiner Meinung.
Gestern pickten nach einer Open Air Veranstaltung in Ffm einige Tauben Krümmel vom Boden auf. Da sagte jemand, Tauben sind die Ratten der Lüfte, sie machen mit ihrer Scheiße alles kaputt und zeigte mit dem Finger auf eine Kirche.
Da meine ich, was machen denn wir Menschen, wir zerstören Gebäude und unsere Umwelt mit unseren Abgasen.
Zerstören das Eigentum und Leben andere Menschen oder anderer Wesen durch unseren Neid, unsere Missgunst, durch unsere Machtgeilheit und aus Habgier, mit ganz speziell dafür ausgeklügelten Waffen und Mitteln.
Glauben, dass ausschließlich wir liebesfähig, trauerfähig und denkende Wesen sind. Dabei können wir uns kein Bisschen in andere Geschöpfe denken, oftmals nicht einmal in die Menschen, von denen wir sagen, dass wir sie lieben, die uns nahe und lieb sind.
Welche Arroganz.
Da lobe ich mir doch die Taubenscheiße.
PS: Heute ist der 13. Mai 2006 / 4 Monate. Wie schmerzhaft :-(
Liebe Mo,
Du sprichst mir aus dem Herzen. Zumal Mäuse und Menschen gar nicht so verschieden sind.
http://www.innovations-report.de/html/berichte/biowissenschaften_chemie/bericht-14994.html
Grüße
Petra
Nun ja, am wenigstens Respekt hat der Mensch noch vor seinen Artgenossen, immerhin hält sich jedes Land eine größere Anzahl Individuen, die dafür ausgebildet werden, andere Vertreter des Homo sapiens über die Klinge springen zu lassen. was permanent praktiziert wird. Außerdem gibt es für Menschen in einigen Ländern die Todesstrafe. Auch ziemlich respektlos. Und nebenbei noch völlig sinnlos, da es weder der Ernährung oder anderen elementaren Bedürfnissen dient. Ich wette, im letzten Jahr wurden prozentual mehr Menschen von Menschen umgebracht als Schimpansen von Menschen.