J. hat immer geglaubt, das Richtige zu tun. Er war doch in diese Welt gesandt worden, um genau das zu tun, was er tat. J. war auserwählt. Auserwählt, durch seine Opferbereitschaft die Menschen zu befreien. Das war seine Bestimmung. So hatte ER es jedenfalls gesagt, als er J. hierher schickte. ER sprach die Wahrheit, denn ER hatte eine göttliche Mission. Oder nicht?
Aber J. ist ein Mensch, und J. hat Angst. Wird er es schaffen, diesen Leidensweg zu gehen? Gibt es wirklich keine andere Möglichkeit? Und wenn ER nun irrt? Wenn dies nicht der richtige Weg ist, diese Menschen von ihren Sündern zu befreien?
Gerade, als J. die ersten Zweifel kommen, explodiert am Stadtrand von Falludscha eine Granate. Die Explosion reißt ihm beide Beine weg. John ist sofort tot. Er ist eines von zigtausenden Opfern einer vollendeten Mission. Für ein letztes Abendmahl hat es nicht mehr gereicht, an diesem Karfreitag im Jahre des Herrn 2004.
9. April 2004
Wenn es doch nur so einfach wäre mit J. und J.!!! Soll man es sich so einfach machen`?
Vielleicht ist’s manchmal einfacher als wir immer denken?
Toller Vergleich, Mo!(http://www.thyla.de/page76.html – http://www.thyla.de/page77.html)
Mo, dass du mich richtig verstehst: dein Text hat mich sehr beeindruckt. Aber wenn ich mir das alles dann genauer überlege, sind es viele kleine Punkte, an denen die Geschichte “bricht”. Denn J1 hatte – in seiner Selbsteinschätzung – nicht einmal eine vollendete Mission. Das radikalisiert J1, dass er nicht einmal das von sich behauptete. Und die Texte, die dann entstanden sind, bilden keine geschlossene Einheit, sind für Dogmen radikal ungeeignet usw. Aber dass dann jeder Gedanke “falsche Freunde” findet, ist keine Spezialität von J1. Marx hätte sich vermutlich über manche Politnachkommen auch gewundert.