Wir leben in einer Diktatur

Die Presse ist gleich geschaltet. Es herrscht Zensur. Informationen werden gefiltert, eigenständiges Denken ist verboten. Freie Entscheidungen zu treffen ist unmöglich.
Könnte man angesichts der vielstimmigen Klagen über die Manipulationen, denen wir armen Deutschen schutzlos ausgeliefert sind, fast meinen. Da werden dann, weil man gerade so schön in Schwung ist und Hiebe gegen die böse Presse ja eh zum guten Ton gehören, mal eben fast Journalisten mit Terroristen auf eine Stufe gestellt – öffentlich. Gerade so, als könnten wir nicht frei entscheiden, ob wir uns den Dreck, den Taff, Akte soundso, Brisant (und wie sie alle heißen) uns gerne ins Haus liefern möchten, reinziehen wollen oder nicht. Gerade so, als hätten wir nicht täglich am Kiosk die Wahl zwischen einem Dutzend unterschiedlicher Sichtweisen zu ein- und demselben Thema. Gerade so, als würde Herr Diekmann täglich fast vier Millionen von uns mit vorgehaltener Knarre zwingen, sein Blutblatt zu kaufen.
Natürlich bin ich befangen. So wie alle, die sich ständig gegen dümmliche Klischees zu wehren haben – seien es nun Lehrerinnen, Beamte, Nachtwächter oder Roma. Manchmal beschleicht mich ein Verdacht: Auf dem Sofa vor der Glotze liegen zu bleiben und Gift und Galle zu schimpfen über das, was man da vor sich hat, scheint für viele immer noch leichter zu sein, als aufzustehen und seine Gewohnheiten zu ändern. Dafür mag es viele Gründe geben. Verboten ist es jedenfalls nicht.

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