Danke, 2014

Das vorherrschende Gefühl, mit dem ich mich von 2014 verabschiede: Dankbarkeit.

Himmel über Seckbach

Danke, 2014, für glückliche Momente. Da war jener auf der Fähre im Februar, als ich übers kabbelige graue Meer schaute und wusste, dass es gut war, hierher zurückzukommen. Oder der im Mai, als ich Vater und Brüdern so nahe war wie lange nicht. Da war die Geborgenheit meines einsamen Nachtlager in einem winzigen Turmzimmer, und die Unbeschwertheit eines gemeinsamen sommerlichen Geburtstagsvorabend an der Außenalster. Der Sonnenuntergang am Kliff. Der Wind, der mich am Rantumbecken fast vom Deich fegte. Und da war Musik, die mir zweimal die Tränen in die Augen trieb: der Sänger mit der Gitarre und einer Wunde, die nicht schließt, das eine Mal, und ein Symphonie-Orchester, das Dvorak spielte, das andere Mal. Danke an den Menschen, der all das mit mir geteilt hat.

Danke, dass ich 2014 von keinem ganz nahestehenden Menschen Abschied nehmen musste. Für das Dach überm Kopf (das in diesem Jahr viel viel schöner geworden ist, genauer gesagt nicht das Dach, sondern der Fußboden und die Küche, und bei dieser Gelegenheit: danke für das Essen im Kühlschrank!). Danke für ein Wiedersehen. Danke für eine Antwort. Für eine SMS vom Chef. Für Verständnis, wo es nicht selbstverständlich ist.

Danke, 2014, für deine Lektionen: Ich durfte viel lernen, auch abseits von Fernstudium und DDJ-Training. Ok, zugegeben: Ich bin nicht wirklich dankbar für die hartnäckigen Schmerzen, die fast die komplette erste Jahreshälfte hindurch meine ständigen Begleiter waren. Aber letztlich brachten sie mich dazu, Gewohnheiten zu ändern – und damit mich selbst. Also: Danke, 2014, auch für die Schmerzen.

Mach’s also gut, altes Jahr. Und hallo, 2015! Mögest auch du glückliche Momente mitbringen, sie aber gerechter verteilen. Damit auch die etwas davon haben, die 2014 leer ausgegangen sind.

In diesem Sinne: Ein gutes neues Jahr!