Zu spät

Kurz vor Mitternacht mit einem Glas Wein in der Hand noch einmal auf den Balkon treten, den Mond in einem “irgendwie anders”-Zustand antreffen und erst danach lesen, dass “irgendwie anders” nichts anderes als das Wiederauftauchen aus einer Mondfinsternis war. Nun strahlt er wieder voll, der Mond, wie ich.
PS: Ein werter Kollege mutmaßte heute, ich sei in Wahrheit nur ein in Schottland studierender US-Amerikaner. Ich halte auch hier fest: Das bin ich nicht.

I had a dream

Als sich der amerikanische Präsident zur Wiederwahl stellte, verfiel ich – als seine engste Beraterin – auf eine Idee. Ich engagierte eine Maus, die das Talent hatte, die amerikanische Nationalhymne zu singen, ließ ihr ein Miniaturmikrofon bauen und sorgte dafür, dass sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit bei Wahlkampffterminen ihren Auftritt hatte. Die Maus erwies sich als Wunderwaffe, die Menschen waren begeistert. Das singende Tierchen war unbezahlbar. Einmal, als der Präsident Besuch von der Queen hatte, änderte die Maus spontan das Programm und sang aus voller Inbrunst “God save the Queen”. Als der letzte Ton verklungen war, starrten alle Anwesenden die Königin an. Die hatte ihren Blick starr auf das Mäuschen gerichtet – und Tränen standen in ihren Augen.

Der Präsident wurde wiedergewählt.

(Manche Träume muss man einfach irgendwo festhalten, bevor sie sich im anbrechenden neuen Tag verflüchtigen.)