Familie D.

Sag mal, Papa, frage ich ihn, während wir in der Küche zusammen das Essen vorbereiten, vermisst du deine Arbeit eigentlich sehr?
Er befreit konzentriert eine Zwiebel von der Schale. Dann sieht er auf und schaut mich mit diesem souveränen Lächeln an, das ich schon so viele Jahre an ihm kenne.
Ach weißt du, ich sehe das sehr entspannt. Es stimmt schon, ich habe diesen Job sehr gerne gemacht, aber, wie ich finde, auch lange genug. Alles hat doch seine Zeit. Und zweitens bin ich überzeugt, dass man mich dort in guter Erinnerung behalten wird.
Ich werfe ihm einen skeptischen Blick zu. Naja, aber du hast dich dort auch ganz schön unbeliebt gemacht…
Er nickt. Das ist richtig, und das muss auch so sein. Das wirst du auch noch lernen. Er setzt entschieden das Messer an die Zwiebel. Und im übrigen bin ich sicher, dass deine Mutter diesen Job genauso gut machen wird.

In diesem Moment ertönt ihre Stimme von draußen. Seid ihr bald mit dem Essen fertig? Ihr wisst doch, wie kurz meine Mittagspause ist.
Die Küchentür geht auf, und sie steht im Türrahmen. Sie trägt wie immer eines dieser dunklen Kostüme, sagt vorwurfsvoll: Ich muss zurück ins Kanzleramt! und zieht dann die Mundwinkel nach unten, wie ich es schon so viele Jahre an ihr kenne.

Ich will schreien, aber es geht nicht. Und dann, endlich, wache ich auf.

Ich muss gestern vor dem Schlafengehen zu viel von diesem Zeug erwischt haben.